Forderung zur Berücksichtigung des Kinder- und Jugendreisens in die Nationale Tourismusstrategie und Aufnahme in der Nationalen Plattform Tourismus

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Forderung zur Berücksichtigung des Kinder- und Jugendreisens in die Nationale Tourismusstrategie und Aufnahme in der Nationalen Plattform Tourismus

Die nationale Tourismusstrategie richtet den Blick auf die Zukunft des Tourismus in Deutschland. Sie soll in den kommenden Jahren den Akteur:innen im Tourismus Orientierung bieten und gleichzeitig den Wandel des Tourismusstandorts Deutschland zukunftsgerichtet begleiten. Ein erster richtiger Schritt, um den Deutschland-Tourismus mit der entwickelten Strategie als Wirtschaftszweig mit nachhaltigen Zielen in der nationalen Wertschöpfungskette zu stärken. Tourismus trägt zum kulturellen Austausch und zur internationalen Reputation des Landes bei und erhöht die Lebensqualität.

Das Kinder- und Jugendreisen[1] gehört zum Tourismus in Deutschland dazu! Vor den Beschränkungen durch Covid-19 fanden hier jährlich 60 Millionen Mehrtages- und mehr als 450 Millionen Tagesfahrten statt. Das war verbunden mit einem Gesamtumsatz von 52 Milliarden Euro[2]. Dennoch werden die Kinder- und Jugendreisen in der nationalen Tourismusstrategie mit keinem Wort erwähnt, dabei muss es unbedingt mitgedacht und berücksichtigt werden.

Reisen ist für Kinder und Jugendliche besonders wichtig, denn dabei machen sie nachhaltig wertvolle Erfahrungen im sozialen und gesellschaftlichen Kontext des Lebens. Kinder- und Jugendreisen fördern u.a. die Persönlichkeitsentwicklung; das Verständnis von Vielfalt, Inklusion und Demokratie; das Bewusstsein für die Natur und den Schutz der Umwelt und des Klimas; das Kennenlernen von Sprachen und Kulturen sowie die Entwicklung von Europakompetenz und Völkerverständigung.

Kinder- und Jugendreisen sind nicht mit dem privaten und geschäftlichen Reisen zu vergleichen. Sie haben besondere Bedarfe und brauchen daher spezifische Rahmenbedingungen. Z.B. benötigen Gruppenbuchungen einen zeitlichen Vorlauf, kurzfristige Stornierungsoptionen erschweren den Anbietern die wirtschaftliche Planbarkeit; Kinder- und Jugendreisen müssen zudem immer von geschultem Personal betreut und pädagogisch begleitet werden. Das gibt nicht nur Sicherheit für die Kinder und ihre Eltern, dies ist auch der Aspekt, der eine gute Kinder- und Jugendreise ausmacht, um die jungen Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Die Aufnahme der Kinder- und Jugendreisen in die nationale Tourismusstrategie fordern wir sowohl aufgrund der oben dargestellten Besonderheiten als auch um der strategischen Forderung nach Flexibilität und Resilienz gerecht zu werden: denn Kinder und Jugendliche sind nicht nur die zukünftigen Buchenden, sondern auch die Arbeitskräfte im Tourismus von morgen[3], die zudem zu einer lebendigen Reisedestination beitragen.

Damit einhergehend muss die Teilnahme des Kinder- und Jugendreisens bei der im Koalitionsvertrag angekündigten Dialogplattform für die Tourismusindustrie ermöglicht werden, um einen Beitrag zum Dialog auf Augenhöhe zu leisten und dadurch wichtige Weichen für die Zukunft des Tourismus zu stellen.

Die Verbände des Kinder- und Jugendreisens stehen als Impulsgeber und Austauschpartner bei diesem Schritt jederzeit zur Verfügung.

 

>>> Foderungspapier als pdf

 

[1] Betreutes Kinder- und Jugendreisen für Teilnehmer:innen zw. 6 – 18 Jahre, sowie junge Erwachsene und ohne Berücksichtigung der Familienreisen

[2] Quelle: BMWi Zukunftsprojekt Kinder- und Jugendtourismus 2014, berücksichtigt wurden Reisen ohne familiäre Begleitung

[3] „Wir brauchen Jugendliche für unsere zukünftigen Entwicklungen, weil wir wissen aus der Marktforschung, Reisende die als Jugendliche tolle Erlebnisse in einer Destination X gemacht haben kommen dann auch gerne zurück“, Dr. Martin Spantig, Bayern Tourismus Marketing GmbH, im Video Zertifizierte Jugendreise Destination https://youtu.be/JgIuq_PcPMQ