PresseinformationStellungnahme des Fachverbandes Reisenetz e. V. zum Interview mit Timm Giesbers im Morgenmagazin der ARD am 14.08.2024 und zum Beitrag „Vollbild – Albtraum Ferienlager“ des SWR vom 13.08.2024 Berlin 15.08.2024 „Als Fachverband für Kinder- und Jugendreisen sind wir empört und fassungslos von der einseitigen und eine gesamte Branche verunglimpfenden Berichterstattung „Albtraum Ferienlager“ des SWR sowie insbesondere von den Aussagen des Journalisten Timm Giesbers im Interview des Morgenmagazins der ARD, der undercover eine Woche lang bei einem Jugendreiseveranstalter als Betreuer gearbeitet hat.“, so Holger Seidel, Vorstand von Reisenetz e. V. Im Beitrag „Albtraum Ferienlager“ wird von der Arbeit eines einzelnen und für die Branche nicht repräsentativ arbeitenden Veranstalters, der nicht Mitglied der Branchenverbände ist, auf eine gesamte Branche rückgeschlossen. „Von der im Beitrag dargestellten Art Betreuer:innen auf eine Kinder- und Jugendreise vorzubereiten, distanzieren wir uns in aller Form. Dass dort weder ein Erste-Hilfe Kurs noch ein erweitertes Führungszeugnis verlangt wurde, erschüttert uns zutiefst. Wir betonen jedoch, dass dies für die Branche des Kinder- und Jugendreisens in keiner Weise repräsentativ ist. Eine Verallgemeinerung auf einen Großteil der Branche ist schlicht unwahr und unfair.“, kritisiert Verbandvorstand Seidel. Fassungslos macht uns als Fachverband der Kinder- und Jugendreisebranche das am 14.08.2024 im Morgenmagazin der ARD gesendete Interview mit dem Journalisten Timm Giesbers, in dem die Aussagen des Beitrages nochmals intensiviert werden. Das Interview gipfelt mit der Empfehlung des Herrn Giesbers an die Eltern den Veranstalter und/oder die Betreuenden vor Ort nach einem Erste-Hilfe Kurs und nach dem erweiterten Führungszeugnis zu fragen. Wir bedauern sehr, dass keinem Vertreter der Fachverbände die Möglichkeit gegeben wurde, an diesem Interview teilzunehmen, vor allem, um Stellung zu nehmen, zu den aus unserer fachlichen Sicht unzureichenden und ungeeigneten Empfehlungen für Eltern zur Auswahl eines für ihre Kinder geeigneten Veranstalters. Leider wurde das Thema Schutzkonzepte zur Prävention sexualisierter Gewalt weder im Beitrag noch im Interview erwähnt. Ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt, das individuell durch und für den Veranstalter entwickelt wurde, zeigt Eltern, dass hier nicht nur die Sensibilität für Kinderschutz, sondern auch ein ganzes Paket an passgenauen Maßnahmen in der Prävention zur Anwendung kommt. Ein erweitertes Führungszeugnis, über das in Beitrag und Interview immer wieder diskutiert wird, ist hier nur ein – wichtiger, aber kleiner – Baustein und allein nicht ausreichend in der Prävention. Als Fachverband sind wir sehr eng mit der Branche verbunden. Wir wissen durch unsere Mitglieder, dass dem Kinderschutz und insbesondere dem Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Branche des Kinder- und Jugendreisens ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt wird. Es gibt Mitglieder, die bereits seit Jahren ein Kinderschutzkonzept implementiert haben und andere, die aktuell daran arbeiten. „Wir empfehlen Eltern bei der Auswahl eines für ihre Kinder geeigneten Veranstalters, egal ob es sich um einen kommerziellen oder nicht-kommerziellen Anbieter handelt, darauf zu achten, ob der Anbieter über ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt verfügt und einem Fachverband angehört. Das kann häufig bereits auf der Website nachgesehen, oder gerne bei dem Veranstalter erfragt werden. Darüber hinaus haben wir einen Ratgeber für Eltern mit Tipps entwickelt, den man bei uns kostenfrei erhalten kann.“, so Holger Seidel. Interview im SWR Aktuell – Rheinland -Pfalz mit Holger Seidel, Vorstand Reisenetz e.V. Kontakt: Holger Seidel
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