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26.05.2025Eine Diskreditierung unserer Branche!
Als Fachverband für Kinder- und Jugendreisen, mit aktuell 100 Mitgliedern und Verbundspartnern und mehr als 1,5 Millionen Gästen jährlich, beziehen wir Stellung zum Beitrag „Partyurlaub außer Kontrolle – wie sicher sind Jugendreisen?“, veröffentlicht in der ARD Mediathek am 09.09.2025.
„Der Beitrag diskreditiert unsere Branche“, so Holger Seidel, Vorstandsvorsitzender von Reisenetz e.V. „Das einseitige, voreingenommene und letztlich sachlich unwahre Bild, das VOLLBILD von Jugendreisen zeichnet, ist ein Schlag ins Gesicht unserer Mitglieder und der gesamten Branche.“
Aus unserer Sicht als Fachverband war für die Produktionsfirma offenbar bereits vor jeglicher Recherche das Ergebnis klar: In skandalisierender Form anhand von einzelnen Beispielen ein einseitiges Bild von Jugendreisen zu zeichnen. Der Beitrag versucht dies durch das verdeckte Filmen einer Undercover-Reporterin, anonymisierten Interviews ohne Zuordnung zu einem Veranstalter, nachgesprochenen Gedächtnisprotokollen und durch Social-Media-Postings, die nicht verifiziert werden können, zu belegen. Dies ist nicht nur für die Zuschauer:innen nicht nachprüfbar, sondern vor allem nicht repräsentativ für unsere Branche.
Als Fachverband wissen wir, dass unsere Mitglieder Themen wie Kinder- und Jugendschutz und die Prävention sexualisierter Gewalt sehr ernst nehmen. In unseren Verbandsrichtlinien ist seit Jahren die Verpflichtung verankert, dass alle zertifizierten Mitglieder über ein Notfall- und Schutzkonzept verfügen – entwickelt bereits in einer Zeit als diese Thematik weder gesamtgesellschaftlich noch medial diskutiert wurde. Weder gewerbliche noch gemeinnützige Anbieter, wie Kirchen oder Sportvereine, weder Schulen noch die eigene Familie können jedoch ausschließen, dass Jugendliche auch negative Erfahrungen mit Alkohol und Sexualität machen.
Wir nehmen die im Beitrag geschilderten Fälle selbstverständlich sehr ernst, bedauern jedoch außerordentlich, dass die gesellschaftliche Bedeutung von Kinder- und Jugendreisen, die pädagogische Arbeit, die unsere Mitglieder und deren engagierte Mitarbeitende in jedem Jahr leisten sowie der Aspekt, dass positive Erfahrungen für Teilnehmer:innen und Betreuer:innen der Regelfall sind, in diesem Beitrag völlig ausgeblendet werden.
„Aus unserer Sicht geht es in diesem Beitrag leider nicht um Information der Zuschauer:innen, sondern um Aufmerksamkeit und Quote um jeden Preis!“ so das Fazit von Holger Seidel.